Zahlen umgeben uns fast überall in unserem täglichen Leben. Sie sind in fast jedem Aspekt unserer modernen Gesellschaft präsent, sei es beim Einkaufen, beim Kochen, beim Reisen, bei der Planung von Budgets oder bei der Arbeit. Doch während für einige Kinder, Jugendliche und Erwachsene Zahlen leicht zu verstehen sind, stellen sie für Andere eine immense Herausforderung dar.
Dyskalkulie ist eine Lernstörung, die oft übersehen wird, aber erhebliche Auswirkungen auf das Leben von Betroffenen haben kann. In diesem Artikel möchte ich genauer auf dieses Thema eingehen und zeigen, wie Betroffene und ihre Familien damit umgehen können.
Im Unterschied zu anderen Schüler:innen, die vorübergehende Schwierigkeiten mit der Mathematik haben, ist Dyskalkulie eine langfristige Herausforderung, die bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben kann, wenn sie nicht behandelt wird.
Für viele Schüler:innen ist Mathematik ein Angstfach. Meistens beginnt die Mathe-Tortour mit dem Unverständnis von Seiten der Eltern und Lehrer. Schon in der Grundschule werden die Kinder mit Vorwürfen überschüttet. Ihnen wird mangelnde Konzentration, Faulheit oder gar Dummheit vorgeworfen. All das führt zu Angst oder Unsicherheit, wenn die Kinder sich mit den mathematischen Konzepten befassen. Diese Angst kann sich nicht nur auf ihre Leistungsfähigkeit im Fach Mathematik auswirken, sondern zu einem Mangel an Selbstvertrauen führen. Die Schüler:innen fühlen sich als Versager.
Das Familienleben stellt eine große Herausforderung dar. Von Lehrer;innen wird mehr Üben eingefordert, von Seiten der Eltern wird nach Unterstützung durch Nachhilfeunterricht gesucht und zudem wird verstärkt zu Hause geübt. Die ganzen Bemühungen und der Aufwand führen trotzdem nicht zu besseren Noten, das Gelernte wird am nächsten Tag vergessen, die Hausaufgabensituation ist äußerst angespannt und führt schließlich zur Eskalation. Das Kind zweifelt an sich und eignet sich verschiedene Vermeidungsstrategien an.

Insgesamt ist es wichtig, dass die Eltern und die Lehrkräfte die Probleme der Kinder mit der Mathematik ernst nehmen. Die Erwachsenen sollten auf Symptome der Dyskalkulie achten und schnellstmöglich Hilfe holen. Da Dyskalkulie eine echte Herausforderung darstellt, ist es wichtig zu verstehen, dass mit richtiger Unterstützung und Intervention die Schüler:innen lernen können, damit umzugehen, ohne, dass es sich in Zukunft negativ auf ihr Leben auswirkt. Durch eine positive Einstellung, individuelle Unterstützung und dem Einsatz von bestimmten Methoden, können Betroffene ihre mathematischen Fähigkeiten verbessern und ihr volles Potenzial entfalten.
Umgang mit Dyskalkulie:
Es gibt verschiedene Strategien und Unterstützungsmöglichkeiten, die Betroffenen helfen, mit der Dyskalkulie umzugehen:
- Frühzeitige Identifizierung und Diagnose: Eine frühe Identifizierung von Dyskalkulie ist entscheidend, um geeignete Unterstützungsmöglichkeiten einzuleiten und negative Auswirkungen zu minimieren.
- Individuelle Lernansätze: Betroffene profitieren oft von individuell angepassten Lernansätzen, die ihren Bedürfnissen und ihrem Lernstil entsprechen.
- Aufbau von Selbstvertrauen: Durch positive Verstärkung und eine unterstützende Umgebung können Betroffene ihr Selbstvertrauen stärken und ihre mathematischen Fähigkeiten verbessern. Die Eltern sollen das Selbstwertgefühl ihres Kindes stärken, indem sie die Betonung auf die Stärken und Talente des Kindes legen und ihm zeigen, dass Dyskalkulie nur eine Facette seines Lebens ist.
- Geduld und Unterstützung: Es ist wichtig, geduldig zu sein und den Betroffenen die Unterstützung und den Raum zu geben, den sie benötigen, um ihre mathematischen Fähigkeiten zu entwickeln.
- Verständnis und Akzeptanz: Es ist wichtig, dass die Eltern, die Dyskalkulie des Kindes verstehen und akzeptieren. Dies bedeutet, die Schwierigkeiten und Herausforderungen anzuerkennen, mit denen das Kind konfrontiert ist, und ihm zu zeigen, dass sie Unterstützung und Verständnis bieten.
Es ist wichtig zu betonen, dass Dyskalkulie nichts mit Intelligenz zu tun hat. Die von Dyskalkulie Betroffenen können in anderen Bereichen ihres Lebens sehr talentiert und intelligent sein, jedoch mit grundlegenden mathematischen Fertigkeiten kämpfen.