Was ist eine Dyskalkulie/Rechenschwäche?
Der Begriff Dyskalkulie lässt sich aus dem Griechischen herleiten („dys“- schwierig, schwer; „kalkulie“ – (be)rechnen, überlegen, in Erwägung ziehen). In der Literatur findet man eine Vielzahl von Bezeichnungen, wie z.B. Dyskalkulie, Rechenstörung, Rechenschwäche, etc. Im Grunde geht es um das Gleiche – um besondere Schwierigkeiten beim Erlernen der Mathematik.
Nach ICD-10 (WHO) gehört Dyskalkulie zu den umschriebenen Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten. Die Weltgesundheitsorganisation beschreibt Dyskalkulie als eine „Beeinträchtigung von Rechenfertigkeiten, die nicht allein durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder eine eindeutig unangemessene Beschulung erklärbar ist. Das Defizit betrifft die Beherrschung grundlegender Rechenfertigkeiten wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division.“
Dyskalkulie ist eine Teilleistungsstörung, die sich durch Schwierigkeiten beim Verständnis und der Anwendung mathematischer Fähigkeiten äußert. Die Schwierigkeiten machen sich in vielen Bereichen bemerkbar und beeinträchtigen die Schüler:innen, sowohl im Mathematikunterricht, als auch in Alltagssituationen. Schon im Kindergarten kann man die Auffälligkeiten erkennen. Somit vermeiden die Kinder jegliche Spiele, die mit Zahlen zu tun haben, ihnen fällt es schwer Mengen und Zahlen zuzuordnen, oder Gegenstände abzuzählen, Zahlen zu benennen und Mengen zu vergleichen. Kinder, die an einer Rechenstörung leiden, zeigen bereits in der Anfangsphase in der Grundschule Auffälligkeiten beim Umgang mit Zahlen und beim Rechnen. Durch die Erweiterung des Zahlenraums bis 100, verstärken sich die Probleme. Die Schülerinnen und Schüler sind gleichermaßen betroffen, sie verlieren im Laufe der Grundschulzeit im Fach Mathematik den Anschluss an das Klassenniveau und fühlen sich auch in ihrem Alltag eingeschränkt. Bei jedem Kind ist die Erscheinungsform unterschiedlich.
Wichtig ist zu erwähnen, dass Kinder mit einer Rechenstörung nicht nur Probleme in der Mathematik haben, sondern auch die psychische Verfassung des Kindes und seiner Familie beeinflusst werden.
Mathematik ist eines der Hauptfächer in der Schule, wer da schon von Beginn an nicht mitkommt, erfährt allgemein schulische und später schließlich auch berufliche Misserfolge.